Montag, 27. Juli 2009

Abendstimmung


Die Blumen, die im Grase stehn,
Die weichen Halme, die im Winde wehn,
Ein später Falter irrt durch diese Wildnis-
Sieh, Seele, träumende, dein schwankend Bildnis.
Fehlt auch die Distel nicht, die sticht,
Fehlt auch der giftige Schierling nicht.
Da blinkt die Sichel noch, die über Tag erklang
Und morgen wieder klingt. Der sie im Feld vergessen,
Ruht nun wie ich indessen.
Und denkt der zarten Gräser kaum-
Die Sichel schläft- Wer weiß der Sichel Traum?
Und was die Nacht dort sinnt am fernen Waldeshang?

Gustav Falke (1853- 1916)

1 Kommentar:

  1. Sehr schönes Gedicht, gefällt mir gut. Schöner Blog. Interessant.
    Grüße Sonnenblümle

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